Pferdepraxis Manfred Stoll | Telefon: +49 6120 904050
Manfred Stoll - Praktischer Tierarzt
D-65329 Hohenstein, Bleidenstadter Weg 7 | Telefon +49 6120 904050
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Pferde sind nicht nur treue Begleiter des Menschen, sie haben auch wenige Möglichkeiten ihre Probleme und Schmerzen zu äußern.
Hat ein Pferd etwa Schmerzen im Maul oder an den Zähnen, wird es naturgemäß erst einmal versuchen,so lange wie möglich die Schmerzen auszuhalten.
Eine nicht seltene Folge von Trittverletzungen oder Stürzen ist die Fraktur des Unterkiefers.
Die Operation und Fixation wurde früher meist mit Platten und Schrauben durchgeführt. Dabei bestand das Risiko Zahnwurzeln zu verletzen und der Eingriff wurde in Vollnarkose durchgeführt.
Die Backenzähne liegen in jedem Quadranten in einer Reihe von 6 Zähnen. Im gesunden Gebiss liegen die Zähne ohne Zwischenraum aneinander. Ist der Zahnzusammenhalt gestört, kommt es zu kleinen Spalten zwischen den Zähnen, in die sich Futter einpresst.
Bei Stürzen und bei Trittverletzungen im Kopfbereich kann es zu Frakturen der Schneidezähne kommen.
Dabei kann sehr schnell die Pulpahöhle eröffnet werden.Die Pulpahöhle ist der lebendige Bereich des Zahnes mit Blutgefäßen und Nerven. Wird er eröffnet treten Bakterien ein und infizieren den Zahn.
Leider erkranken manche Pferde an einer meist zu spät erkannten Veränderung der Schneidezähne, der EOTRH.
Die Abkürzung EOTRH steht für Equine Odontoclasic Tooth - Resorption and Hypercementosis. Das ist die Bezeichnung einer Erkrankung der Schneidezähne und Eckzähne deren Ursache noch nicht eindeutig geklärt ist.
Auch Pferde können kariöse Veränderungen an den Backen- oder Schneidezähnen entwickeln! In den Backenzähnen werden häufig tiefe Löcher beobachtet, die sich mit Futterresten füllen.
Das Futter wird schnell faulig, das Pferd kann selbst jedoch die Löcher nicht reinigen.
Bisher wurden erkrankte Zähne der Pferde in der Regel extrahiert.
Zahnspezialisten in Schweden arbeiten seit Jahren unter der Leitung von Torbjörn Lundström an endodontischen Verfahren zur Zahnerhaltung beim Pferd. Das sind Verfahren ähnlich einer Wurzelbehandlung beim Menschen.
Nach einer Zahnextraktion entsteht in der Regel eine Zahnlücke. Das führt zu Zahnverschiebungen der Nachbarzähne mit der Möglichkeit von Lückenbildung zwischen weiteren Zähnen der Reihe.
Um Zahnlücken zu vermeiden werden beim Menschen Brücken und Zahnimplantate eingesetzt.
Durch die Weiterentwicklung der Sedierungsmöglichkeiten beim Pferd und der Kombination von Sedierung mit einer örtlichen Betäubung, der sogenannten Lokalanästhesie und Leitungsanästhesie, können heute Pferde in der Regel ohne eine Vollnarkose am Kiefer operiert werden!